deutscher Publizist; 1949 erster Präs. der Europa-Union; Veröffentl. u. a.: "Der SS-Staat - Das System der deutschen Konzentrationslager"; Mitherausgeber der "Frankfurter Hefte"; zahlr. Beiträge für Presse, Funk, Fernsehen; war in der Friedensbewegung engagiert
* 2. Februar 1903 München
† 24. Dezember 1987 Königstein/Taunus
Herkunft
Eugen Kogon wurde 1903 in München geboren. Er wuchs hier elternlos in einer katholischen Pflegefamilie sowie in Internaten der Benediktiner (in Schweiklberg bei Vilshofen ab 1914) und der Dominikaner (in Vechta/Oldenburg ab 1920) auf. Sein Vater war nach K.s eigenen Angaben ein russischer Diplomat, die Mutter eine jüdische Studentin, die aus der Nähe von Odessa stammte.
Ausbildung
Nach dem Abitur (1922) studierte K. Nationalökonomie und Soziologie in München, Florenz und Wien. Er war überzeugter Pazifist, trat aktiv für die Interessen der Arbeitnehmer ein und schloss sich als Schüler des Wiener Soziologen Othmar Spann der Ständestaatsbewegung an. K.s Dissertation ("Faschismus und Korporativstaat"; 1927) basierte auf dem Studium des italienischen Faschismus unter Mussolini bzw. dessen Ansatz eines sozial gerechten Ständestaates, mit dem sich K. während seines Florenz-Aufenthaltes 1925/1926 beschäftigte.
Wirken
Seine publizistische Laufbahn begann K. 1927 in Wien als Redakteur der sozialkatholisch-konservativen Wochenschrift „Schönere Zukunft“ (bis 1932). In dieser Zeit war er auch ...